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Ankommen in der Postdigitalität

Es ist Zeit für eine neue Normalität: „Schau mir in die Augen, analog-digitale Schnittstelle.“ Sechs künstlerische Teams stellen sich einer neuen Realität und statt nur zuzusehen, erforschen sie auf Augenhöhe mit den digitalen Medien neue künstlerische Formen und Ausdrucksweisen. Ihr neues zuhause: www.newnormal.art, eine digitale Plattform, die ihnen auch ohne echte Bretter die Welt bedeutet. 
Auch die neuen Öffnungen des BAG bringen uns nicht auf einen Vor-Corona-Stand zurück. Wir wollen deshalb mit newnormal die neuen Zeiten begrüssen und uns voller Leidenschaft hineinstürzen. Wir leben schon jetzt in einer Post-Corona-Zeit, in der sich unser Denken an Corona orientiert. Das bedeutet, dass die gemachten Erfahrungen nicht mehr wegzudenken sind, auch nicht aus unserer Kunstwahrnehmung und unserem Kunstschaffen. Das verstehen die Macher*innen von New Normal unter einer neuen_Normalität.
„Welcome to the other side of the rainbow.“ 
New Normal ist auch eine Unabhängigkeitserklärung von freien Künstler*innen, die ihre Premieren nicht mehr Monat für Monat verschieben wollen, die nicht mehr proben wollen für einen Tag X in einer immer noch ungewissen Zukunft. 

quick 'n dirty

Regisseur und Schauspieler Lorenz Nufer hat gemeinsam mit der Dramaturgin Eva Böhmer New Normal angestossen: Anfang März nahm das Vorhaben mit einem gemeinsamen Think Tank seinen Anfang: Expert*innen führten in die Welt der Postdigitalität, der Komplizenschaft und der Partizipation ein, erste Ideen für den digitalen Raum entstanden und schon ging es los mit den Projektentwicklungen. 
Die vom 1.-15. Mai gezeigten künstlerischen Arbeiten sind während einer kurzen Proben- und Entwicklungszeit von wenigen Wochen entstanden. Sie verstehen sich als Denkanstösse, Diskussionsangebote und Vorschläge für neue ästhetische Formen. Deshalb lautet auch das Motto von New Normal quick 'n dirty: Denn es geht darum, möglichst schnell wieder sichtbar zu werden, eine grosse Teilhabe zu ermöglichen und in einen Austausch mit dem Publikum zu kommen. Auf der eigens dafür geschaffenen Plattform www.newnormal.art und über die Social-Media Kanäle von New Normal, Instagram, Facebook und Telegram kann das Publikum selbst aktiv werden und untereinander und mit den Künstler*innen über die Arbeiten diskutieren.

Der Weg in die Postdigitalität

Die beteiligten Künstlerinnen waren bis jetzt nicht in der digitalen Welt zu Hause, mit New Normal verändern sie ihre üblichen künstlerischen Arbeitsweisen. Ganz bewusst versteht sich New Normal nicht als ein Format für bestehende digitale Formen, sondern möchte im Gegenteil Künstlerinnen auf ihrem Weg in die Postdigitalität begleiten und fördern. 
Diana Ammann & Beatrice Fleischlin, Fabian Chiquet (Club für Melodien), Joël Lázsló (Performing Porfiry), Natascha Moschini, Lorenz Nufer, Giacomo Veronesi & Barbara Weber und Vela Arbutina (Design) erobern den digitalen Raum mit ihrem Wissen und Können und suchen dort nach ihrer künstlerischen Position. Denn New Normal ist keine Notfalllösung und Ausweichstrategie, sondern nicht mehr wegzudenken aus dem zeitgenössischen Kunstschaffen. 
New Normal zeigt sechs unterschiedliche künstlerische Arbeiten in der Postdigitalität. Vom Live-Konzert zur Augmented Reality über eine performative Inversion des öffentlichen Raumes direkt hinein ins Wohnzimmer der Zuschauer*innen – newnormal ist eine Einladung an die Künstlerinnen, neue künstlerische Wege zu bestreiten. Für die Zuschauerinnen sollen dabei ungewohnte und lustvolle Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster entstehen, jenseits der üblichen Social-Media-Unterhaltung.